Dienstag, 18. März 2014

Gruß nach Rommelsbach: Ein Ort mit drei Mitten...

(Kommentar) ... ist heute Thema eines großen Aufmachers im Reutlinger General-Anzeiger. Nach der Lektüre dieses Berichts fragt man sich im Nachbarort: Wozu brauchen die Rommelsbacher noch ein Ortsentwicklungskonzept? Sie haben alles - und manches doppelt und dreifach: Zum Beispiel die Ortsmitte gibt's dreimal. Festhallen gibt es zwei, Schulen in allen Formen und Arten, sogar Fahrschule. Sie haben Bäcker und Metzger. Großmarkt und Kleinmarkt, sogar einen Marktstand und im Sommer einen Eisstand. Sie haben Apotheke und Ärzte. Buchladen und Bücherei. Post und Banken. Nur ein Pflegeheim fehlt. Aber das kriegen sie auch noch hin. Sie haben sogar schon eine Dreißigerzone mitten durch zwei Ortsmitten. Zwei Kreisverkehre, zwei Tankstellen. Sie haben alles - und noch viel mehr. Trotzdem brauchen sie ein Ortsentwicklungskonzept.
Wir, die Altenburger, können nur voller Neid auf Rommelsbach schauen. Wir haben eine alte Ortsmitte, für die sich die Stadt nicht interessiert. Wir planen seit zwei Jahrzehnten eine neue Ortsmitte, für die sich kein Investor engagiert. Wir haben keine Ortsdurchfahrt mit Dreißiger Zone. Wir haben einen Bäcker, aber keinen Metzger. Wir hatten mal einen Blumenladen, aber weder Groß- noch Kleinmarkt. Wir haben zwei Gasthäuser. Immerhin. Wir haben einen Arzt, aber keinen Zahnarzt. Usw. Eigentlich haben wir nur uns. Achja, eins haben wir den Rommelsbachern bereits voraus: ein Ortsentwicklungskonzept (OEK). Seit fünf Jahren. Und die Erfahrung damit? Wir haben eine neue Volksbank und eine neue Kreissparkasse. Aber die standen nicht im OEK.
Und so fragt man sich: Ist ein OEK die Voraussetzung dafür, dass sich im Ort fortan gar nichts mehr entwickelt?
Die Rommelsbacher sollten das mal genauer untersuchen. Aber nicht nur die Rommelsbacher...
Raimund Vollmer

4 Kommentare:

  1. Ich habe den "Kommentar" zum Rommelsbach-Artikel gerne gelesen, auch mit Schmunzeln. Im weiteren Verlauf der Lektüre allerdings nahm dann Melancholie überhand, obwohl ich Ironie an sich mag.
    Defizite bei unserer Ortsentwicklung benennen, ist berechtigt. Allerdings sollten sich die Altenburger auch mehr an die eigene Nase fassen. Zum Beispiel Wurst oder Lebensmittel oder Blumen in Altenburg zu kaufen, auch wenn's dort möglicherweise leicht teurer ist oder nicht so viel Auswahl gibt.
    Und Oferdingen. Da gibt's ein lebendiges kulturelles Interesse der Einwohnerschaft. Kulturscheune! Und was ist aus dem Altenburger Plan geworden, das Waghäuschen dementsprechend umzubauen?
    Man kann's fortsetzen: Altenburg liegt begnadet am Neckar und am Rand des Schönbuchs. Wo sind Pläne, diese sehr positiven Standort-Faktoren seitens der Gemeinde Altenburg wirksamer als bisher zu nutzen??
    Fazit: Leute, lasst Euch selber was einfallen und wartet nicht nur (das auch!!) auf auswärtige Investitoren, die's richten sollen..
    Zuschussmittel gibt's bekanntlich nur für Projekte, für die sich im Ort Realisierungschancen durch interessierte Bürger zeigen.
    Nichts für ungut.

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  2. Liebe(r) Anonym(in), es war auch und ganz besonders selbstironisch gemeint! Wir sind kein Stück besser (dran).

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  3. Und noch etwas. lieber Anonym!!!
    DU HAST JA SO RECHT!
    Manchmal hat man den Eindruck, dass das, was die Altenburger selbst auf die Beine stellen (können), von ihnen am wenigsten geschätzt wird. Alles, was wir aus eigener Kraft für Altenburg tun, ist die beste Ortsentwicklung - und dafür brauchen wir noch nicht einmal ein Konzept!!!

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  4. Leute in Altenburg wacht endlich auf ! Ortsendwicklungsplan das ich nicht lache, plant doch nicht nur und zählt Autos ! Fangt endlich an darüber nachzudenken was Altenburg wirklich braucht, wollen wir gleich einen Supermarkt. Am Anfang würde doch mal ein Wochenmarkt reichen. Das könnte man sicher schneller realiesieren. Die Altenburger müssen zuerst noch lernen im Ort einzukaufen. Wie heißt es so schön: Käpsela kaufed em Flegga !

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